Die letzten zwei Jahre haben es uns immer wieder vor Augen gehalten: Wir haben auf Vieles verzichten müssen. Einschränkungen in der Alltagsbewältigung und verminderte sozialer Kontakte, Ausbleiben lang ersehnter Urlaube und Reisen etc.
Prinzipiell hat Verzicht aber auch viele Vorteile. Genuss kann kein Dauerszustand sein, was wir brauchen, ist auch Erholung vom Genuss. Immer mehr Menschen nutzen zum Beispiel die Fastenzeit als eine Art Reinigung im Innen und Außen. Es wird gefastet, im Umfeld aussortiert, die Internet-Präsenz wird eingschränkt, oder still gelegt. Wir kehren ein zur Ruhe und Reflexion.
Marshmallow-Test
Bei diesem Test aus den 60er Jahren der experimentellen Psychologie, wird die Selbstkontroll-Fähigkeit von Kindern auf die Probe gestellt. Die TeilnehmerInnen erhalten einen Marshmallow, den sie sofort verspeisen dürfen, oder sie warten 15 Minuten (mit dem einen Marshmallow vor ihnen am Teller liegend) und erhalten dann einen zweiten als Belohnung für Ihre Geduld. Geprüft wird damit die Willensstärke, ein übergeordnetes Ziel zu verfolgen.
Im Originalexperiment erhielten die Kinder unter dem Aspekt des Vertrauens bereits von Anfang an den zweiten Marshmallow, wenn sie sich dazu bereit erklärt haben, mit beiden Leckereien am Teller vor Ihnen die Zeit abzuwarten.
Mehrere Längsschnittstudien zeigen einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zum Belohnungsaufschub und späterem Erfolg. Ebenso zeigen die Geduldigen positive Eigenschaften in Hinblick auf das Selbstwertgefühl, die Kritikfähigkeit und Frustrationstoleranz (https://hub.hlsu.ch).
Minimalismus
Grundsätzlich stellt sich die Frage: Was brauche ich eigentlich wirklich? Welche der Dinge, die ich so dringend haben möchte, sind wirklich nötig? Die Beantwortung dieser Fragen ist auch der Kern des Minimalismus. Es geht darum, jene Dinge zu erkennen, die uns wichtig sind, und um das Loslassen von denen, die uns nur belasten. Dieses Bewusstsein führt letztlich zu einer neuen Wertschätzung der Dinge, mit denen wir uns umgeben. Minimalismus bedeutet daher nicht, dass wir nichts mehr besitzen solllten. Ziel ist vielmehr eine Reduktion und der Fokus auf das Wesentliche und Wertvolle.
5 Tipps, um minimalistischer zu leben:
- Überdenke deinen Lebensmittelkonsum – kaufe gezielt und weniger ein, anstatt wegzuwerfen!
- Frage dich vor jedem Kauf: “Brauche ich das wirklich?”
- Finde Freude an kleinen Dingen!
- Versuche anstatt Perfektionismus das für dich Ideale anzustreben!
- Nimm dir mehr Zeit für Wesentliches!